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vermißtenanzeige

aber wirklich allerspätestens bei der 0800er-nummer sollte man schalten. gefunden in der karli in leipzig.

öffentliche sitzung

ob die thronfolge wohl schon geregelt ist?

sprachfieber

da kann ich mich doch gleich hypochondrisch auf’s sofa schmeißen, wenn ich die hitzige, kränkelnde lampe angeschaltet habe. eigentlich heißt das material wohl glasfaserverstärkter kunststoff (gfk) bzw. fiberglas, nur hierzulande wird auch gerne mal noch ein e dazu gegeben. ein handyfoto mußte vorgestern aus bekannten gründen reichen.

unheimliche begegnung der dritten art (II)

wenn es dunkel wird, wenn mein sehsinn an seiner vollen funktionsfähigkeit gehindert wird (ich bin so gut wie völlig nachtblind), dann übernehmen die andere sinne das regiment. es sind die sinne, die vorwiegend die phantasie anregen, wenn keine optischen vergleiche mehr möglich sind. ich spitze die ohren, und wenn ich sie in verschiedene richtungen drehen könnte, würde ich es gerne tun. wieder klingt es so, als würde ich schritte hören. über mir scheint ein flugobjekt zu kreisen. sagt der verstand – die kommen jetzt noch nicht. dafür ist es noch zu früh. das müssen flugzeuge sein, die entweder den flughafen leipzig/halle anfliegen oder dort gestartet sind. die düsen dröhnen. ich rieche. ich schnüffele. ich wittere. und was sagt mein geruchssinn? …rauch. na, nun rennt ja meine phantasie im schweinsgalopp. die werden doch nicht direkt über mir landen wollen? das dach sieht nicht so aus, als würde es die landung eines ufos verkraften. rauchgeruch. feuer? aber wer würde denn hier zündeln? an einigen stellen entdecke ich verkohltes holz, verschmorte elektrogeräte. oh no! und mit einem gedankensrpung, einem satz, sitze ich auf dem scheuenden gaul der angst. er lautet: heilige scheiße, wie mögen die oder das wohl aussehen? und schon startet der bildgenerator in meinem kopf.

ist es eine formlose masse, die mich verschlingen will?

puuuh, glück gehabt. bei näherer betrachtung könnte es auch ein pilz sein. ich sollte doch schneller scharf stellen. mensch, augen, ihr seid aber schon manchmal sehr unzuverlässig!

oder sind es vielleicht doch die berühmten, kleinen, grünen männchen??? ich kann ihr gesicht nicht sehen. sollten sie gar gesichtslos sein?

oha, antennen haben sie auch. und bewaffnet sind sie obendrein. was sich wohl in der kapsel verbirgt?

heute scheint mein glückstag zu sein. denn… tataaa: es ist doch nur eine jungfer im grünen. wäre da dieses summen der bienen nicht gewesen, hätte ich mich optisch nicht mit einem zweiten blick rückversichert. ufff! mein herz wummert.

und was ist, wenn es ein bißchen so aussieht wie die bürsten in der autowaschstraße, mich mit tausenden lappen von meinem menschengeruch reinigt und mich mit einem strahl ins raumschiff katalpultiert?

sind das etwa farbdüsen? werde ich jetzt bunt angespritzt? mir war heute gar nicht so nach body painting zumute. also nicht an so einem verlassenen ort und auch nicht unbedingt öffentlicher natur. also so rein gaaar nicht!

ja, manchmal muß man die dinge einfach mit großem abstand betrachten, um sich nicht vor angst in die hose zu pinkeln. *angstschweiß abtupf*. nur ein mammutblatt. aber riesig, fast doppelt so groß wie ich. da darf doch wohl ein bißchen demut vor der natur angebracht sein.

langsam beschleicht mich dennoch das gefühl, aus allen ecken angestarrt zu werden. wo habt ihr euch versteckt? warum zeigt ihr euch nicht? ich bin alleine! nur mit der kamera bewaffnet. die kann nicht viel ausrichten. meine selbstverteidigungskurse sind auch schon… ähm, sehrsehrsehrsehrsehr laaaaaange her. furchtbar. könnt ich mir schon wieder selbst tadel eintragen dafür! überall augen. ich spüre sie genau. vor allem im nacken, da wo sich die kleinen haare aufgerichtet haben und die haut drum herum unauffällige hügellandschaften bildet. jetzt hört doch mal auf, mich so anzustarren!

würde rick jetzt zu mir sagen: schau mir in die augen, kleines!, ich wüßte ja nicht mal in welches. zu hilfe! das sind ja alles-im-blick-augen. kann ich mich überhaupt irgendwo verstecken? ein schild taucht vor meinem fluchtwege suchenden blick auf, und mein hirn gerät ins stottern: actaea pachypoda. häääh?!!! wie meinen? ach so, steht noch etwas kleiner für mich als botanikdepp drunter: weißfrüchtiges christophskraut. na christoph, du könntest aber ruhig ein paar augen zudrücken… ich würde mich wesentlich besser fühlen, du früchtchen!

und heute nacht träume ich bestimmt nicht gut. ich träume dann von dem verfallenen ringlokschuppen, wo mir so wirres zeug durch den kopf spukte. wir werden uns den ufo-landeplatz morgen vormittag zunächst mal vorsichtig von außen und bei tageslicht anschauen, am abend werde ich der späher sein und in das bauwerk hineinschlüpfen und schauen, wer und was mir noch so alles begegnet.

ist es ein formlose masse, die auf mich zuglibbert und mich verschlingen will? oh, nur ein pilz.

unheimliche begegnung der dritten art (I)

manchmal ist man nicht alleine auf erkundungstour. man tappt im dunklen, hört jedes geräusch in zehnfacher verstärkung. es knackt. zusammenzucken. es knirschelt wieder. zusammenzucken. es knarrt. zusammenzucken. vorsichtig tastet der mensch sich weiter durch das unbekannte gelände. und dann sichet er diese beiden lichtkegel. schaut nach oben, denkt an fliegende untertassen oder an die geschichten erich von dänikens oder erzählungen und filme mit science-fiction-backround. die umgebung wirkt unwirklich, unheimlich, still. und in diese stille brechen geräusche ein, die nicht von dem menschen verursacht werden, der da angespannt lauscht, darauf spekuliert, daß hinter der nächsten ecke bestimmt jemand oder etwas lauert.

wie die „außerirdischen“ aussehen, wo ich sie getroffen habe und was sich tatsächlich hinter der dritten art verbarg, könnt ihr in den nächsten tagen hier lesen und sehen.

computerkatze

ich war nur kurz an der tür, da schrieb n.n. folgende geistreiche zeile:

hallo9888888888888888888mjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjj1

vielen dank, liebe n.n., daß ich dich zitieren darf.

klimperwimpern

ich finde ja, obwohl ich keine autofahrerin bin, aber doch wohl die fleppen habe, daß alle autos ein gesicht haben. die neuen au:dis gucken recht unfreundlich, wenn nicht gar bissig im verkehr. da ergreife ich auch lieber die flucht. aber das hier blickt doch fröhlich die anderen autos an. es lächelt und hat sogar aufgemalte oder aufgeklebte klimperwimpern. vermutlich gehört es wohl eher einer frau. diesen trend zur individualisierung von massenwaren sieht man auch immer häufiger.

katzenkönigin

n.n.: ach, ich träume gerade von papierkugeln, mit denen ich katzenfußball spiele. und von leckerlis. und vom katzenballett. seht soch mal, wie graziös ich meine beine übereinanderschlagen kann. mein weißes tutu ist vielleicht etwas knapp bemessen, aber frau wortfeile will es partout nicht länger stricken.

frau wortfeile: ja, du kleines unschuldslamm. jetzt pennen und mich heute nacht wieder auf trab halten. und da kann mal wieder sehen, wie viel verhalten sich das kleine felldingens bei den menschen abgeschaut hat. ihre bevorzugte schlafposition ist nämlich die köngliche rückenlage, nicht etwa das ängstlich auf kleinsten raum zusammengerollte knäuel.

fette vogelscheuche

dickes ding, war mein erster gedanke, als ich dieses neumodische exemplar einer vogelscheuche aus strohballen in wittenhagen entdeckte. auf den feldern und in den gärten der bauern hatte ich bis dahin vergeblich nach einem altbekannten exemplar aus holzlatten und lumpen ausschau gehalten. das war und blieb den ganzen urlaub über mein traumfotomotiv. ich hatte so unbändige lust auf etwas verlottertes. aber leider ist nichts vor mein auge gesprungen und ich bin auch keiner vogelscheuche in die arme gerannt außer denen im übertragenen sinne. früher dienten die vogelscheuchen mal dazu, saatkrähen zu vertreiben. diese hier hat eine deutlich gewandelte funktion des anlockens. mit strohkopf auf kundenfang – eine blonde idee? auf den roten augen sind übrigens noch extra smileys aufgemalt.

ich weiß gar nicht so recht, ob ich in den nächsten tagen genug zeit zum bloggen habe, wenn ich heute abend die miez aus dem tierheim hole. die braucht ja erst mal viel zeit und ihre kammerzofe zur eingewöhung. vielleicht schaffe ich es, ein bißchen katzenfotocontent zu zeigen.

briefbeschwerde

frau wortfeile will mal eben schnell ihre abrechnung und einen weiteren brief einwerfen, tappt zum nächstgelegenen briefkasten und traut ihren morgenschlitzigen augen nicht. mit kreide stand auf dem pflaster bitte nur liebesbriefe einwerfen. leider war es zu heiß, um dieser bitte folge zu leisten. vielleicht hat das ja nur der postmitarbeiter dort hingeschrieben, weil er es verdammt noch mal leid ist, nur behördenbriefe einzusacken. würden nur noch liebesbriefe per post verschickt, dann könnte die post wahrscheinlich bald einpacken.

da brauche ich ja nur mal in meinen briefkasten schauen. rechnungen, gelegentlich eine mahnung des örtlichen stromanbieters, werbung und anzeigenblätter. aber ein liebesbrief? wie lange ist der letzte, echte liebesbrief her, den ich bekommen habe? auweia, ziemlich genau 20 jahre. von meiner ersten großen liebe, die sich sonst immer hinter einem panzer aus coolness verbarg. haaach, war das damals… es endete. nein, ich krame jetzt nicht in meinem karton, in dem ich das alles aufbewahre, die postkarten, die liebesschwüre, die liebesentsagungen.

wo kein geliebter existiert, kann auch gar kein liebesbrief ankommen. ich will auch keinen heimlichen verehrer (wenn es den denn gibt, aber woher soll ich das wissen?) zu feurigen liebesschwüren ermuntern. aber ach, wie gerne würde ich jetzt einen liebesbrief lesen. einen, bei dem mir das herz blutet und bis in den hals klopft, vor freude hüpft und ganz schnell pumpt. einer, der schmalzfrei und ehrlich ist. sehnsucht, du unruhegeist.

stattdessen wird frau wortfeile von verständnislosen autofahrern gemustert, die an der roten ampel eine zwangspause einlegen müssen, während sie vermeintlich einen briefkasten fotografiert. einen briefkasten. tja, die muß ja aus hintertupfingen kommen, wenn die so etwas noch nie gesehen hat.