ich treibe so im wasser vor mich hin

frau wortfeile meldet sich kurz aus der anhaltenden rekonvaleszenz, um einige bilder zu zeigen. richtig wortgewaltig ist sie noch nicht wieder. sie mag im moment weder schreiben, noch lesen. und angelegentlich befällt sie das gefühl, ihr stünde das wasser bis zum hals. aber das täuscht bestimmt. ganz sicher sind heute nur die füße, strümpfe und schuhe naß geworden, als sie durch die feuchten wiesen des clara-parkes streifte, um die fotos vom überfluteten spielplatz zu machen. ihre eigene kamera hat sich kurz vor der abreise nach hiddensee erst einmal verabschiedet. im moment fehlt ihr das nötige kleingeld für so einiges, da muß die kamerareparatur warten. ist doch außerordenlich günstig für den hersteller, nur ein jahr garantie zu gewähren, während sich das objektiv exakt drei monate nach deren ablauf und nach 10.000 fotos mürrisch nicht mehr einfahren läßt. also sind nun diese fotos mit der leihgabe eines freundes fotografiert. frau wortfeile wird auch in den nächsten wochen nicht zu ihrer alten, täglichen schlagzahl zurückkehren. dafür geistern ihr viel zu viele existenzielle problemchen (ihr wißt schon: hab dich nicht so!) im kopf und gesundheitliche in körper und seele herum. zitat a la jedermann: „wird schon wieder!“. hatte ich erwähnt, daß ich gewisse erfahrungen in meinem leben machen durfte, die mich zur skeptikerin werden ließen? nicht?! na dann…

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seit meiner reise auf die insel hiddensee suche ich mehr denn je nach menschenleeren plätzen, wo ich mich am wohlsten fühle. niemand stört, niemand verbreitet hektik. mein ruhebedürfnis scheint unendlich zu sein. die sehnsucht nach einem nie enden wollenden blick auf das meer mit seinem regelmäßigen wellenschlag, das geräusch, das den kopf in eine art von trancezustand schaltet.

38 Antworten zu “ich treibe so im wasser vor mich hin

  1. Meine liebe Frau W., diese „*you like this“ Funktion ist irreführend.
    Einerseits mag ich deine Fotos sehr, verstehe dich gut, andererseits ist vieles von dem, was du schreibst, äußerst unschön.
    Ich wünsche so sehr, dass bald alles gut wird …

    Danke für das Lebenszeichen.

    Und alles Liebe!!
    Heike.

    • liebe heike,

      die situation ist nicht mehr wie noch vor drei tagen. es ist immer noch schwer, die jüngste entwicklung zu akzeptieren, wenn nicht sogar hammerhart, aber ich kann es nicht ändern. ich versuche meine energien umzuleiten, aber es will noch nicht glücken. der wasserfluß ist versiegt. aber es haben sich pfützen gebildet. und die trocknen eben langsamer im lebensherbst. es läuft sich auf dem laub gedämpft. und meine stimme ist leise geworden, aber nicht brüchig und nicht vollkommen verstummt. im winter wird das feuer bestimmt wieder wärmend knistern. bis dahin lebe ich und lasse mich treiben, aber nicht gehen. manchmal und für manche ist das wohl einfach so.

      alles eine frage der zeit :-).

      liebe grüße und dir auch die allerbesten wünsche!

      herzlich, frau w.

  2. Ich erkenne dich in deinen Bildern wieder.

    Alles alles Liebe 🙂

    Die Emily

    • ich mich auch. ich sehe weite, leere, ruhe, herbstfarben. und ich genieße es ein stück weit, ihr endlich zu begegnen.
      liebe grüße an dich und ein schönes wochenende.
      herzlichst,
      frau w.

  3. Es gibt für alles eine Zeit, auch für das Dahintreiben, die Stille suchen und die Ferne von den Menschen… Diese Dinge sind der Heilung förderlich, dem Wieder-zu-sich-selbst-finden…
    *Lieb-drück*

    • das gute daran ist, jedes treibgut wird irgendwann und irgendwo an land gespült. in der zwischenzeit verändert es seine form und seine struktur. und dann findet man vielleicht etwas anderes, unerwartetes, verlorenes, kleines. aber es ist ein teil von dir, den du zu lange ignoriert hast…

      danke, das tut richtig gut! hab einen guten abend, liebe margot.

  4. Hallo, du, „Frau Wortfeile“ kommt mir momentan nicht aus der Feder geflossen, es klänge mir zu distanziert, – Als ich nur die Überschrift las, begann ich, dich auf den Bildern im Wasser zu „suchen“, aber dann begriff ich, dass dir das Wasser offensichtlich wirklich bis zum Hals steht. Das ist keineswegs angenehm – zumal bei diesen Temperaturen – aber es ist noch kein Zeichen, dass der Herbst des Lebens schon eingeläutet werden müsste.

    Durch manches muss man einfach gehen, ohne nach dem Grund zu fragen – und ich glaube fest daran, dass du dich nicht verlierst.
    Ich umarme dich! Christine

    • liebe christine,

      ich bemühe mich, die knüppelwerfer zu fall zu bringen. mehr kann ich an dieser stelle kaum dazu sagen. und so langsam, aber sicher fehlen mir auch die worte dafür. gut, daß ich kein latein gelernt habe, dann kann ich damit auch nicht am ende sein.

      umärmelung zurück von frau w.

  5. Deine wunderschönen Bilder habe ich mir angesehen, Deinen Text gelesen und ich muß gestehen, daß mir jetzt die Tränen in den Augen stehen….wußte nicht, daß es Dir so schlecht geht..da sind meine Kümmernisse ein Klacks…und daß Deine Kamera nun so futsch ist, das ist auch so ein Dilemma. sind sie dir nicht auf dem Kulanzweg entgegengekommen….das ist schade, einige machen das aber.
    Was kann ich tun, könnte ich tun, kann ich überhaupt etwas für Dich tun ?
    Magst Du Urlaub bei uns machen? Ich quatsch Dich nicht voll, kannst ganz entspannt entspannen….ehrlich.
    *Liebdrück*

    • liebe marianne,

      der rückzug war nur ein zeichen. in der zwischenzeit überstürzten sich hier tagelang die negativnachrichten. langsam komme ich wieder zu mir. meine kamera muß derzeit leider ganz hinten anstehen. vorher muß ich zu viele andere sachen regeln, die genug nerven kosten. ich befinde mich mitten im papierkrieg, würde alles am liebsten liegenlassen, was aber nicht geht. gleichzeitig versuche ich, mich um meine zukunft zu kümmern. ich kann also aus verschiedenen gründen gar nicht einfach allem den rücken kehren, obwohl mir sehr danach zumute ist. ich weiß dein urlaubsangebot sehr zu schätzen. ich finde aber, daß du selbst genug um die ohren hast. ich hab schon ein paar menschen, die mir helfen und kann mich darob sehr glücklich schätzen. im grunde weiß ich ja, daß ich mich „nur“ sammeln muß. dabei hilft vor allem die zeit. sie ist einerseits mein gegner und andererseits mein helfer. stünde sie mir in unbegrenztem maße zur verfügung, wäre es gewiß einfacher. aber sie hat ihr eigenleben. eines, das ich hinnehmen muß und werde.

      du hast eine herzensgüte, die unbezahlbar ist. vielen dank dafür!

  6. liebe frau wortfeile,
    bei soviel traurigen worten versiegt fast mein trost. life sucks, sometimes. oder, wie ein freund neulich zu mir sprach: der teufel scheißt keine kleinen haufen. diesen spruch fand ich gut.

    falls dir der sinn mal nach hauptstadtluft stehen sollte: her mit dir. viel ruhe gibt’s hier allerdings nicht. ich denke an dich!

    und trotz allem ist es schön, dich hier zu lesen.

    • dorogaja podruga,

      um es ganz deutlich zu sagen: der alte dampfkacker kann mich mal. ich hab schon die zweite güllegrube ausgehoben. der kann doch nicht innerhalb von zehn wochen zwei tiefe gruben füllen? naja, kann er, der mistkerl. ich kann im moment einfach nicht abhauen. und laut und viele menschen – das geht GAR nicht. der kopf guckt ja noch raus, was will man mehr?

      liebe grüße!

  7. Schön, ein Lebenszeichen von dir zu bekommen, aber traurig, dass es dir noch nicht besser geht. (Dieses ‚wird-schon-wieder‘ drückt natürlich die ganze Hilflosigkeit aus. Was kann man auch schon tun außer ‚zuhören‘, das in diesem Fall ein ‚Lesen‘ ist). Die Fotos drücken deine Stimmungslage recht gut aus und auch ich kann nur sagen, dass sich so manches ‚Problemchen‘ angesichts deiner Lage relativiert. Ich wünsche dir sehr, dass du Schrittchen für Schrittchen alles geregelt bekommst, was sein muss und dass es dir bald wieder besser geht,
    Ingrid

    • liebe ingrid,

      ja, du hast recht, es ist hilflosigkeit. am ende kann ich mir nur selbst helfen, und ich versuche das, so gut es eben geht. das relativieren ist im moment noch die große herausforderung. mit tippelschritten ist im moment nichts zu erreichen. ich muß sprinten. und dann müssen noch ein paar andere das gleiche tempo laufen. dann könnte es schneller gehen, als ich derzeit zu hoffen wage. es ist ein funkenflug, und ich glimme.

      danke für deine guten wünsche!

  8. Hallo, liebe Frau Wortfeile, ich melde mich zum ersten Mlal bei dir zu Wort.
    Zuerst fielen mir deine Bilder auf. Das kannte ich doch, wohne ich doch in deiner unmittelbaren Nähe und plane, wieder zurück nach Leipzig zu gehen.
    Ich weiß nicht, was dich bedrückt, aber deine Worte klingen sehr traurig. Ich verkneife mir jetzt einfach mal allgemeine Trostformeln. Wenn du irgendwie mal raus musst, dann setze dich in die Buslinie 161 (ab 10. Oktober 61) und besuch mich mal auf meiner Kuhbläke. Ich habe hier meine Ruhe wieder gefunden.

    Liebe Grüße an dich, die Gudrun von nebenan

    • liebe gudrun,

      willkommen hier im zeitweise bewölkten wortfeilenblogbuch. ich möchte das jetzt nicht öffentlich breittreten. manche der blogger kennen die details, andere wissen einiges, aber nicht alles, was man sich eben außenrum so noch zu schreiben wagt, ohne gesellschaftliche tabus zu verletzen. ich kann mich derzeit kaum mit menschen in einem geschlossenen raum aufhalten, selbst wenn es temporär ist – wie in einem bus. ich danke dir sehr für deine einladung, kann ihr eben aus diesem grund aber nicht folgen. und für lande radstrecken fehlt mir noch die kraft. kuhbläke klingt dennoch im moment sehr verlockend. es wird sich finden, irgendwann.

      liebe grüße an die neue entdeckte nachbarin.

      • Na klar, wenn es dir wieder viel besser geht, kommst du mal mit dem Radl. Man kann hier auch herrliche Bilder machen. Und im Gegenzug zeigst du mir die schönsten Ecken im Clara-Park. Lass dir Zeit.
        Dass du nicht alles breit trittst finde ich gut, weil es auch nicht jeden was angeht und auch nicht gut ist, wenn jeder alles weiß.

        Ich grüße dich ganz lieb, die Gudrun

        • hm, das klingt nach einem luftlassen und sehr angenehm in meinen ohren. der clara-park ist riesig. und dann wären da noch der palmengarten und der auwald, in dem ich mich schon öfters schön verlaufen/verfahren habe :-). ich war dann immer sehr erstaunt, wo ich rauskam. aber mittlerweile passiert das kaum noch.

          einen schönen nachmittag noch und viel spaß mit dem landgetier,
          herzlich,
          frau w.

  9. ich glaube, du solltest nach komorze fahren, ehrlich!

    ich drück dich ganz fest und herzlich und schicke dir liebe grüße, katerwolf

    • liebe katerwolf,

      das würde ich gerne, es gibt aber diverse fußfesseln, von denen ich mich erst lösen muß. aber dann…

      ich drück mal zurück, wie gehts denn eigentlich deiner gesundheit. ist diese fiese nebenerscheinung wieder verschwunden, die dich so arg an die toilette bändelte?

  10. Deine Bilder sind sehr eindrucksvoll. Aber ich bin schon traurig, dass es Dir immer noch so schlecht geht. Das tut mir sehr leid!

    Fühle Dich gegrüßt und gedrückt von Ruthie

    • irgendwann sehe ich schon wieder land. davon bin ich jedenfalls überzeugt. es kamen einfach zu viele sachen auf einmal, die dann immer neuen schaden angerichtet haben. hiob, mein heimlicher liebhaber, könnte sich ruhig eine andere hauptperson suchen, der er sich intensiv widmet.

      ja, das fühle ich ganz deutlich!

  11. wuensche mal gute Besserung und freute mich ueber die schoenen Bilder

  12. … ich schließe mich den Vorschreibern/innen an. Fühl Dich ganz doll gedrückt :-).

  13. Sehr ausdrucksvolle, detailreiche und wunderschoene Bilder. Da musste ich bei fast jedem Foto das Karussell anhalten.

  14. Auch ich habe gedacht, neue Fotos und überhaupt – ein neuer Beitrag wären ein Zeichen für ein Licht am Ende des Tunnels. Dabei ist es ein Zug der gerade an dir vorbei rattert. Also stell dich ganz an die Seite und lass das Schlechte an dir vorbei ziehen. Ich wünsche dir, dass du unbeschadet und stärker aus dieser Phase hervor gehen kannst.

    Leider weiss ich nicht, wie ich dir helfen könnte.Also sende ich dir einfach gute Energie. Die schadet nie.

    • liebe chinomso,

      wenn ich doch nur irgendwo ein schlupfloch fände, daß meine situation bessern könnte. aber hast du einmal etwas vergessen, was wichtig gewesen wäre, für dich aber nebensächlich, dann kennen unsere bürohengste ja kein erbarmen. in der letzten woche und auch heute sind wieder einige züge über mich drüber gefahren. ich habe mich ganz flach ins gleisbett gelegt und gedacht: gut, daß du so dünn bist, sonst wärest du jetzt schon matsch. es kostet viel kraft, immer wieder hoffnungen zu schöpfen, die dann zunichte gemacht werden, weil ein gesellschaftliches/berufliches leben zu 100 prozent aus regeln besteht. das hinterhältige daran: die regeln gelten nur für die arbeitnehmer, nicht für die arbeitgeber (oder nur auf dem papier) und auch nicht für die ganzen andere lobbyisten (kk, rv). und daran kann man schon auch mal an den rand der verzweiflung getrieben werden. aber ich muß und werde da durch! dünn, aber zäh wie leder :-).

      deine energie in form von freudestrahlen über den lieben kommentar ist bei mir angekommen :grin:.

  15. Manchmal braucht der Körper solche Auszeiten. Gönn sie Dir, solange Du sie genießen und Dir leisten kannst. Das bringt Kraft für alles, was folgt!

    • eine krankheit leistet man sich nicht. meine krankheit bekommt man durch zu hohe leistungen für zu wenig lohn und andere belohungssysteme. und dann kann man sich die krankheit irgendwann nicht mehr leisten, leistet wieder und wird auf dieser grundlage ein dauerpatient. so könnte die geschichte ewig weitergehen, auch wenn man jahrelang schon dagegen anstrampelt und gegen mauern rennt und auf granit beißt und auf taube ohren stößt. kraft bringt das nicht. es kostet sie.

  16. So gut es geht, lass dich treiben. Das scheint im Moment das A und O zu sein.
    Höre auf dein Inneres. Es wird es dir danken.

    Deine Bilder sind so schön, trotz Hochwasser sieht der Spielplatz bezaubernd aus, mit der Sonne, dern spiegelnden Baumen.

    • liebe bärbel,

      es funktioniert leider nicht so richtig, wenn man eine krankheit hat, die als nicht schnell heilbar gilt und aber nur noch zwei monate leben kann, ohne komplett zum sozialfall zu werden, weil unser sozialsystem eben doch lücken hat. zwar behaupten ja immer mal wieder gerne klischeeklopfer, das wäre in deutschland alles ganz toll, aber ehrlich, wer möchte wegen einer krankheit zum sozialfall werden? es würde niemand schreien: hier, ich! leider kann ich so viele dinge, die ich gerne forcieren würde, nicht beeinflussen. und so verschleppt sich das schlechte gemüt. es ist ein bißchen wie so ein fluß mit tausenden von wasserfällen. ich hoffe, daß ich bald die mündung erreiche, denn so kann es nicht mehr lange gehen.

      ich hätte sie so gerne mit meiner eigenen kamera fotografiert. naja, später mal.

      • Das ist der Nachteil vom Selbständigsein.
        Ich weiß, wir sind es auch, bzw. mein Mann.
        Dieses ewige Umsatz erreichen müssen, damit das Leben weitergeht.
        Nicht umsonst hat er Bluthochdruck. Nicht ohne Grund möchten wir lieber heute als in 2 Jahren in Rente gehen….

        Ich umarme dich und wünsche dir nur das Beste

        • liebe bärbel,

          ja, es hängt immer ein damoklesschwert über den selbstständigen. und hat man keine freunde, die einem helfen, so wie bei mir gerade, dann sieht es ganz schlecht aus. und dann haben wir hier ja auch noch die beliebten niedrigen ostlöhne oder gesamtdeutsch die niedriglöhne. wie soll man da vorsorgen? ich bin entweder über- oder unterqualifiziert, wenn ich stellen suche. dazwischen gibt es kaum etwas. ich versuche ja schon länger, ein angestelltenverhältnis zu erreichen. aber es scheint fast unmöglich und wird durch die lockerung des arbeitsrechts noch schwieriger. im moment kann ich mich kaum mit dem gedanken anfreunden, daß es so weiterläuft wie bisher. wenn alle stricke reißen, bleibt mir aber nichts anderes übrig.

          ich umarme dich mal zurück, wenn auch aus der ferne. hab einen sonnigen nachmittag!

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